Hilfreiche Begriffserklärungen

In unserem Glossar-Bereich findest du Definitionen und Erläuterungen zu Begriffen, die im Kontext von Sterben, Tod, Trauer oder auch Religion stehen. 

Bestattungsart, bei der die Totenasche in Anwesenheit der Trauernden von einem Hang aus oder auf einer Wiese in alle Winde verstreut wird. Wird von Schweizer Bestattungsunternehmen angeboten.

Die „Anhaltende Trauerstörung“ (englisch: „Prolonged grief disorder“) wird als psychische Erkrankung im Register der WHO geführt. Sie ist die Bezeichnung für pathologische Reaktionen nach einem Verlust, nach deren Diagnose ein Anspruch auf Therapie besteht. Aufgrund von Normierung der Symptome und irreführender Wortwahl geriet die „Anhaltende Trauerstörung“ in die Kritik.

Ein Bestattungswald, auch: Ruhe- oder Friedwald, ist ein offiziell genehmigter Beisetzungsort für die Asche von Verstorbenen in einem Wald. Der Ort der Beisetzung wird gekennzeichnet, individuelle Gräber sind jedoch nicht erkennbar und werden daher weder gepflegt noch geschmückt.

Wissenschaftliche Einrichtung, die den Zerfall menschlicher Körper unter bestimmten Einflüssen wie Todesart, Alter, Geschlecht oder Witterung untersucht.

Dieser Begriff aus der Psychologie, wurde mit dem gleichnamigen Buch der Autoren Klass, Silverman und Nickman im Jahre 1996 geprägt. Im Gegensatz zu bis dahin gültigen Theorien argumentierte „Continuing Bonds – New Understandings of Grief“, dass ein zeitgemäßer Umgang mit Trauer es einem ermöglichen sollte, auch nach dem Tod des Verstorbenen eine Bindung mit ihm aufrechtzuerhalten.
Die Transformation der Beziehung rückte in den Vordergrund, statt des vorher allseits proklamierten „Loslassens“.

Bestattungsart, bei der in einem speziellen Verfahren der Kohlenstoff aus der Totenasche extrahiert und in einen Diamanten gepresst wird, der später als Schmuckstück getragen werden kann. Wird von Schweizer Unternehmen angeboten.

Bei der Einbalsamierung, ein Vorgang der Thanatopraxie, wird im menschlichen Körper Blut durch Konservierungsflüssigkeit ausgetauscht. Vor Fernüberführungen ist das häufig Vorschrift. Auch unabhängig davon wird das hin und wieder aus ästhetischen Gründen gewünscht oder um die Zeitspanne, in der ein Sarg offen bleiben kann, zu verlängern. 
Der Begriff leitet sich von dem Balsam ab, der früher im Orient für Leichname verwendet wurde.

Familienaufstellung bezeichnet ein systemisches Verfahren, bei dem Teilnehmende stellvertretend für Mitglieder der eigenen Familie positioniert werden, um aus der veränderten Wahrnehmung heraus (belastende) Dynamiken und Muster herauslesen zu können. Sie geht zurück auf die Mehrgenerationenperspektive der Familientherapie.

Gesetzliche Regelung, die vorschreibt, dass unsere sterblichen Überreste nur auf Friedhöfen oder in ausgewiesenen Flächen, wie Bestattungswäldern oder Seegebieten, beigesetzt werden dürfen.

Ähnlich wie in einem Bestattungswald können Menschen in Deutschland seit 2018 auf Wunsch auch in einem Friedweinberg beigesetzt werden. Mehrere Urnen finden jeweils um einen gemeinsamen Rebstock Platz. Wie beim Bestattungswald ist klar geregelt, wer wo bestattet ist, doch individueller Schmuck und Grabpflege entfallen. Die Trauben werden nicht verarbeitet.

Traditionelle Bestattungsart, die in einigen Ländern Zentralasiens immer noch praktiziert wird. In Tibet beispielsweise werden die Körper mancher Verstorbener in den Bergen zerteilt und dann den Geiern zum Fraß vorgeworfen. Ähnliche Bräuche sind auch aus der Mongolei oder Persien bekannt; viele kennen die „Türme der Stille“ oder „Türme des Schweigens“.

Mithilfe der Kryonik werden Organismen oder einzelne Organe (meist das Gehirn) kryokonserviert, also tiefgefroren (Vorgang der Kryostase), in der Hoffnung, sie zu gegebenem Zeitpunkt "wiederbeleben" zu können.

Dieser Begriff wurde von dem Soziologen Andreas Reckwitz als Teil seines Buches „Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne“ geprägt. Bereits in den 1980er Jahren stellte Reckwitz eine „Überproduktion von Kulturprodukten“ sowie ihre „Enthierarchisierung“ und „stete Rekombination“ fest.

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen befasst.

Verstreuen der Totenasche aus einem Luftfahrzeug wie einem Flugzeug, Helikopter oder Heißluftballon. Dies ist in einigen Nachbarländern Deutschlands möglich, zum Beispiel in den Niederlanden, Frankreich oder Dänemark, nicht aber in Deutschland selbst.

Mediumismus ist die (wissenschaftlich nicht erwiesene, daher von manchen skeptisch betrachtete) Kommunikation mit Verstorbenen und übernatürlichen Wesen wie Geistern mithilfe eines menschlichen Vermittelnden (dem Medium).

Mycelien oder Mycel sind die fadenförmigen Zellen von Pilzen, die bei Verwesung besser sichtbar werden. Pilze aus Mycelien können den Verwesungsprozess um ein Vielfaches beschleunigen.

Auch Gedenkrede, Grabrede: bezeichnet einen Text zur Würdigung einer verstorbenen Person, die von nahestehenden Hinterbliebenen, Geistlichen oder Rednerinnen verfasst wird und zum Beispiel bei der Bestattung vorgetragen oder als Todesanzeige in der Zeitung abgedruckt werden kann.

Unter Nachtodkontakt versteht man das erlebte Sehen, Hören oder Fühlen eines oder einer Verstorbenen direkt nach dem Verlust, das in Form von Träumen, der Wahrnehmung von Düften oder Musik, oder im körperlichen Spüren der Anwesenheit der Verstorbenen auftreten kann.

Zu ihnen zählen zum Beispiel die Seebestattung, die Beisetzung in Bestattungswäldern, die Luftbestattung, Felsbestattung, Almbestattung, Gebirgssee- und Gebirgsbachbestattung. Voraussetzung für diese Bestattungsformen ist die Einäscherung.

Eine Ordnungsbehördliche Bestattung erfolgt, wenn keine Angehörigen des verstorbenen Menschen zu ermitteln sind, keine Vorsorge zur Bestattung getroffen wurde und sich auch sonst niemand um die Bestattung kümmert. Die Bestattungsweise des Ordnungsamts ist vor allem durch die von vielen als würdelos empfundenen, schnell durchgeführten Sammelbestattungen und durch die kurze Frist von sieben Tagen zur Ermittlung von bestattungspflichtigen Angehörigen vielerorts in die Kritik geraten.

Der 2020 initiierte Studiengang an der Universität Regensburg beschäftigt sich mit der Thematik um Sterben, Tod und Trauer auf interdisziplinäre Art und Weise.
Zur Website des Studiengangs >

Die Promession ist eine der neusten nachhaltigen Bestattungsformen, die das Gefriertrocknen des menschlichen Körpers vorsieht und anschließend das entstandene Granulat kompostiert.

Adjektiv, aus dem Englischen für "andersartig", bezeichnet eine sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität, die von der gesellschaftlichen Heteronormativität abweicht.

oder Nachthimmelbestattung: Bestattungsart, bei der die Totenasche in Anwesenheit der Trauernden – oft zusammen mit Blumen – in eine Raketenkapsel gefüllt und am Ende eines Feuerwerks der Luft übergeben wird.

Sepulkralkultur (von lat. sepulcrum „Grab[lege]“) beschäftigt sich mit der Kultur und den Riten des Todes, des Sterbens, des Bestattens und des Trauerns. 
In Deutschland ist das Museum für Sepulkralkultur in Kassel eine lohnende Adresse.

Als Sternenkinder, Schmetterlingskinder oder auch Engelskinder werden verstorbene Kinder bezeichnet, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind.

Sufismus oder Sufitum ist eine Sammelbezeichnung für Strömungen im Islam, die asketische Tendenzen und eine spirituelle Orientierung aufweisen, die oft mit dem Wort Mystik bezeichnet wird.

Thanatopraxie oder Thanatopraxis (abgeleitet von „Thanatos“, deutsch „Tod“, steht auch für Gott des Todes in der griechischen Mythologie) umfasst die Tätigkeiten im Bestattungswesen, die über die reguläre Totenversorgung („hygienische Grundversorgung“) hinausgehen. Diese ästhetische Behandlung von Verstorbenen wird mitunter vor einer Aufbahrung oder Abschiednahme am offenen Sarg durchgeführt, wenn der Zustand des verstorbenen Menschen dies erfordert.

Auch Sterbehemd, Sterbekleid, Totenkleid, letztes Hemd, Talar genannt: bezeichnet das Gewand, in das der oder die Verstorbene für die Bestattung gekleidet wird. Früher war dies oft eine weiße, verzierte Tunika aus Leinen. Heute kann jedes eigene oder eigens für die Bestattung kreierte Kleidungsstück als Totenhemd gewählt werden.

Ein Totentanz, auch: „Danse Macabre“ (Makabertanz), ist eine durch alle Epochen verbreitete Darstellung (in Bild und Schrift) eines Tanzes mit dem Tode (z. B. in Form eines Skeletts oder Sensenmannes). Er soll verdeutlichen, dass alle Menschen vor dem Tod gleich sind, ungeachtet ihres Alters, Geschlechts und Standes.

Im Rahmen der hygienischen Totenversorgung (auch „hygienische Grundversorgung“) genannt, wird der Leichnam gereinigt und das Austreten von Körperflüssigkeiten verhindert. Mund und Augen werden geschlossen, die von den Angehörigen bestimmte Kleidung wird angezogen.

Transkommunikation ist ein Sammelbegriff für alle Methoden der Kontaktaufnahme zu anderen Bewusstseinsbereichen. Ein bekanntes Beispiel sind die „Tonbandstimmen“, die von manchen als Stimmen aus dem Jenseits gedeutet, von anderen mit Skepsis wahrgenommen werden.

Begriff aus der Familientrauerbegleitung, der den Ausdruck kindlicher Trauer verbildlicht. So wird beschrieben, dass Kinder oft überraschend in ihre Trauer hinein- und wieder hinausstolpern, von ihren Gefühlen spontan überwältigt werden können und dann wieder Phasen der Ablenkung benötigen.

Bei der Bestattungsform Wasserkremation, auch: alkalische Hydrolyse, wird der menschliche Körper in einem Druckbehälter bei Temperaturen von etwa 150 Grad binnen weniger Stunden in Kalilauge zersetzt.

Bestattungsart, bei der ein Teil der Totenasche in eine etwa fingergroße Kapsel gefüllt, an Bord einer Rakete ins Weltall geschossen und diesem überlassen wird. Wird hauptsächlich in den USA angeboten.

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